ANTHRAZITMOTTE UND FENSTERFLECKCHEN
Euplocamus anthracinalis und Thyris fenestrella
am 22. Mai 2020 im Wienerwald
Den sogenannten "Kleinschmetterlingen" wird oft viel zu wenig
Aufmerksamkeit zuteil. Sie sind aber auch schwer zu sehen!
Doch allein die Namen können die Phantasie beflügeln!
Am 22. Mai fuhr ich mit dem Bus zur Elisabethwiese und ging zu der Stelle,
wo ich wußte, daß dort die Reseda wächst. Auf ihr tummeln sich allerlei Insekten, Käfer, Bienen, Wespen, Fliegen, Blattwanzen und Hummeln.
Das Waldreben-Fensterfleckchen habe ich zuerst gar nicht bemerkt,
erst später habe ich es auf dem Photo entdeckt
und mit einiger Mühe identifiziert.

Den Namen hat das Fensterfleckchen von einigen hellen, fensterartig durchscheinenden Flecken. Die Raupe ernährt sich von der Waldrebe, daher auch der Name Waldreben-Fensterfleckchen. Hier kämpft es gegen ein anderes Insekt.
Die Trennung ist gelungen!
Auch die Anthrazitmotte (Euplocamus anthracinalis) ist sehr klein,
sie ist mir nur durch ihre
Flugbewegung aufgefallen und hat sich dann glücklicherweise auf einem Grashalm am Wegrand niedergelassen.
Erst in der Vergrößerung kann man sie genauer betrachten.
Als ziemlich unruhiger Geist fliegt sie dann zu einem Blatt,
hier hat sie die Flügel ein wenig ausgebreitet
und man sieht jetzt auch die Beinchen besser.
Man hat nur durch den Vergleich mit den Blättern
eine richtige Größenvorstellung!
Am nächsten Tag habe ich dieselbe Stelle nochmals aufgesucht –
kein Fensterfleckchen, keine Anthrazitmotte . . .
Hier die Anthrazitmotte (Euplocamus anthracinalis),
stark vergrößert
aus der dem Schmetterlingsbuch von F. Berge (2. Auflage 1851).
Dieses interessante Werk konnte ich vor längerer Zeit erwerben.